Wie dicht muss ein Flaschengarten sein?

Wir bekommen immer wieder verschiedene Fragen von Flaschengarten-Interessierten, beispielsweise ob denn ein Flaschengarten aus 2 Glashälften überhaupt geeignet ist, da ja kein direkter Verschluss vorhanden ist. Oder ob es problematisch ist, wenn der Korkstopfen nicht wirklich eng anliegend in der Glasöffnung sitzt? 

In diesem Blog-Beitrag möchte ich genauer darauf eingehen, welche Auswirkungen die verschiedenen Dichtmöglichkeiten auf einen Flaschengarten haben und was dabei zu beachten ist.

Ich denke es ist verständlich wenn man sagt, je dichter ein Glasbehälter ist, desto weniger kann Feuchtigkeit entweichen. Es kommt dann natürlich auch weniger Sauerstoff in das Glas. Das heißt allerdings auch, dass der wichtige Sauerstoffaustausch im Glas, allein von den Pflanzen umgesetzt werden muss. Ist der Flaschengarten einmal eingelaufen, ist die kleine grüne Welt, ein in sich geschlossenes Biotop, was so gut wie kein Gießen mehr erfordert. 

In einem völlig abgedichtetem Glas, brauchst du bei einem perfektem Feuchtigkeitsgehalt eigentlich gar nichts mehr tun und einfach den Pflanzen beim wachsen zuschauen. Diese Flaschengärten nennt man dann auch Hermetosphäre. Es gibt aber nicht viele Glasbehältnisse bzw. Verschlüsse welche wirklich 100%ig dicht sind oder sich für einen Flaschengarten eignen. Du wirst sicher Einmachgläser bzw. Einweckgläser mit Drahtbügel und Gummidichtung kennen. Diese sind sehr gut für eine Hermetosphäre geeignet. Da es von diesen Glasarten nicht all zu viele verschiedene Sorten gibt, bist du in der Form aber recht eingeschränkt.

Von Glasbehältern mit Korkdeckel gibt es eine sehr große Auswahl in Form und Größe. So kommt dein kleines Biotop so richtig zur Geltung und wir dazu zu einem ganz besonderen Hingucker. Die Gläser sind herstellungsbedingt nicht 100%ig rund an der Glasöffnung, so dass der Korkdeckel nicht immer komplett dicht im Glas sitzt oder auch nur aufliegen kann. Auch minimales diffundieren der Feuchtigkeit durch das Korkmaterial ist möglich. Ein geringer Sauerstoffaustausch mit der Umgebungsluft ist ebenfalls vorhanden. Das alles muss aber kein Nachteil sein. Denn so ist es anfangs für die Pflanzen leichter anzuwachsen und die ideale Luftfeuchtigkeit auszubilden. Du musst bei Gläsern mit Korkdeckel nur ab und zu nachschauen, ob das Bodenmaterial noch feucht ist. Ungefähr 3 bis 4 mal im Jahr wirst du etwas Wasser an die Pflanzen geben müssen. Es ist also nicht notwendig ein 100%ig abgedichtetes Glas zu verwenden, um einen gut funktionierenden Flaschengarten zu erhalten.

Ähnlich wie bei den Glasbehältern mit Korkdeckel verhält es sich mit Flaschengärten aus 2 Glashälften, also einer Bodenschale für das Bodenmaterial und der Bepflanzung sowie der aufgesetzten Schale oder Kuppel, damit sich das feuchte Klima ausbilden kann. Da die Gläser, wie schon beschrieben, nie ganz eben sind, kann zwischen den Glashälften auch hier etwas Feuchtigkeit entweichen und Luft ausgetauscht werden. Dafür sind diese Flaschengärten eine echte Augenweite und bereichern dein stilvolles Ambiente.

Wenn es dich also nicht stört, dass du alle paar Monate nach der Feuchtigkeit im Glas schauen musst, dafür aber eine sehr große Auswahl an verschiedensten Gläsern hast, muss dein Glasbehälter nicht komplett dicht sein.

Autor: Jens Bindrich / 29.10.2021


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